Mit über 80 Teilnehmer:innen wurde das Interesse am Thema Faserpflanzenanbau und Naturfaserverarbeitung deutlich übertroffen.
Ziel der Veranstaltung war es, regionalen Landwirt:innen sowie potenziellen Weiterverarbeitenden von Naturfasern das ökonomische und technologische Potenzial des Anbaus und der Verarbeitung von Pflanzenfasern näherzubringen.
Hintergrund und damit Grund für die Wahl des Veranstaltungsortes durch die Sächsische Wirtschaftsförderung als Veranstalterin war der Aufbau unserer Langfaserschwinge und die in Vorbereitung befindliche Faserveredelung zu techtextilen UD-Halbzeugen.
In vier angeregten Diskussionsrunden wurden vor allem die folgenden Themen vertieft:
Organisation des Hanffaserpflanzenanbaus und der Fasergewinnung unter den spezifischen Bedingungen des Mitteldeutschen Reviers;
Wiederbelebung der Tradition des Faserleinen- und Fasernesselanbaus, unter anderem auch in den sächsischen Mittelgebirgen;
Entwicklung von Produkten aus Naturfasern und Naturfaserhalbprodukten für Anwendungen im Bereich Leichtbau und Composites sowie als Bau- und Dämmstoffe oder Mulchmaterial für den Gartenbau;
Nutzung von Schäben für innovative Anwendungsbereiche.
Die Ergebnisse der Veranstaltung zeigten das wirtschaftliche Wachstumspotenzial für den Faserpflanzenanbau in der Landwirtschaft als Rohstofflieferant angesichts der veränderten globalen ökonomischen Rahmenbedingungen. Eine ökonomische Produktion und Ernte dieses alten, neuen Themas erfordert eine kontinuierliche Verbesserung der Produktionsstrukturen, beginnend auf dem Feld, und eine kooperative Zusammenarbeit der Landwirt:innen, insbesondere bei der Anschaffung und Nutzung spezialisierter Erntetechnik. Zudem entwickelt sich, unter anderem aus den Gesprächen, ein Netzwerk aus Faseraufbereitenden und Weiterverarbeitenden, das eine vollständige kommerzielle Nutzung unserer Rohstoffe ermöglichen wird, beispielsweise unserer Langfasern, Kurzfasern und Schäben.
In einem Vortragsblock wurden sowohl die Potenziale als auch die Hemmnisse des Faserpflanzenanbaus thematisiert. Interessant war die Einschätzung, dass sowohl der Weltmarkt als auch innovative regionale Faserweiterverarbeitende einen großen Mengenbedarf an Naturfasern anmelden und bereit sind, attraktive Preise zu zahlen.
Der hohe Anteil an Teilnehmenden aus benachbarten Bundesländern zeigt, dass solche Themen nicht an Ländergrenzen haltmachen.
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